Françoise Le Boulanger

Ich bin in Frankreich geboren und habe dort bis zu meinem 21ten Geburtstag gelebt.
In Marseille – Lumigny habe ich ein Kunststudium angefangen, das ich abgebrochen habe um nach Deutschland zu kommen, um Germanistik und Romanistik in der Tübinger Universität zu studieren. Anschließend habe ich in Hamburg Illustration studiert.

Seit 1988 bin ich als Malerin tätig.

Für meine Arbeit zwischen 1990 und 1998 sind die Abstraktion und die expressionistische Malweise charakteristisch. Von jeher haben mich Steine fasziniert: Steine als Objekte, als Landschaften, als sich auflösende Schriftzeichnen. Steine sind Sinnbild der Dauerhaftigkeit, der Unangreifbarkeit. Sie stellen ein anderes Zeitmaß, eine andere Kategorie des Empfindens dar. Zu dieser Zeit (um 1998), war ich von Masse, Gewicht, Dichte des Materials fasziniert. Ich habe sie stehend, liegend, als Särge, als Gespenst, etc… dargestellt. Die Gegensätze ihrer Beharrlichkeit zur Zerbrechlichkeit und Unbeständigkeit des Papiers bzw. Leinwand waren Anlass zu unzähligen Bildern. Mit der Durchsichtigkeit der Farbe, das Raue des Sandes (ich fing damals an, Sand zu verwenden), hatten diese Gegensätze mich in ihren Bann gefangen. Zu diesem Aspekt kommt die Sehnsucht nach dem Licht, das reflektiert wird: das Skelett und das wahre Gesicht meiner Heimat, Steine.

Die stehenden Steine tauchen meistens zu zweit auf. Im Laufe meiner Arbeit werden sie immer geometrischer. Je nach Bild können sie als Fenster, Masken, stilisierte Menschen und Paare wahrgenommen werden. (Die Beschäftigung mit Paare existiert schon im Hintergrund wenn ich nebeneinander gesetzte Leinwände verwende oder Janusköpfe male, beabsichtigte ich die Dualität, das sich Ergänzende, die Doppeldeutigkeit.)

Parallel zu dieser Thematik habe ich Nester gemalt, Ausdruck meiner Sehnsucht nach menschlicher Wärme und Geborgenheit.

Seit 1998 verzichte ich auf Farbspiele. Ich empfinde die von Farbe erzeugte Emotionalität als Ablenkung. Seitdem habe ich wieder figurativ gemalt, um eine direktere Aussage zu erzwingen.

„Engel“
2002 habe ich für die Ausstellung in der Landdrostei in Pinneberg eine Reihe mit sechs Engel gemalt. Die Figuren sind auf Leinen mit Sand skizziert und monochrom aufgefasst, je 80 x 80 cm. Die Engel sind schemenhaft, kaum präsent, jeder gekauert in seinem Rahmen, ohne jegliche Herrlichkeit. Es ging mir bei der Thematik um die Ohnmacht, um die Unbeweglichkeit. Keine von diesen Figuren ist in der Lage, eine Aktion zu bewirken. Weder helfen sie, noch bringen sie irgendwelche Botschaften. Sie schweigen.

2008 zeigte ich in meiner ersten Ausstellung im Künstlerhaus Hamburg-Bergedorf Arbeiten aus verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Themen.

Zu diesem Anlass habe ich drei neue Werke gemalt: eine Badende (in einer Steinlandschaft – Hommage an Kandinski), ein impressionistisches Bild (Wasserfläche mit Seerosen – meinem Landsmann Manet zuliebe) und Blumen. Diese Arbeiten sind verspielter und fröhlicher als die strenge Thematisierte Bilder anderer Phasen.

Ich wünsche viel Spaß beim Betrachten meiner Bilder.

   
 
 
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